Popup schließen

Einsatz von fortgeschrittener Schallanalyse und künstlicher Intelligenz zur Erkennung von Fluglärm
 

Beim Einsatz von Schallmessungen zur Charakterisierung der Belastung der Bevölkerung durch Fluglärm ist das größte Problem die Zuordnung der registrierten Schallereignisse zu bestimmten Schallquellen in der Umwelt. Dies hat in der Vergangenheit immer wieder zu Unsicherheiten bei der Interpretation von Messergebnissen geführt. Als Beispiel sei hier eine vom Flughafen Wien publizierte Schallmessung auf der Burg Liechtenstein angeführt, bei der in der Zeit vom 18. 10.- 4. 11. 2016 in der Nacht von 661 registrierten Schallereignissen nur ein einziges dem Fluglärm zugeordnet wurde. Eine Auswertung der Sekundärradardaten im betreffenden Zeitraum ergibt jedoch 33 Überflüge, die aufgrund der übermittelten Geokoordinaten und Flughöhen mit Sicherheit die Ansprechschwelle der Schall­Messgeräte überschritten haben. Daran sieht man die Unzulänglichkeit der eingesetzten klassischen Auswerte-Verfahren. Dies wurde auch mit den Experten des Flughafens im Rahmen des Dialogforums bei einem FANOMOS-Termin für die Stadtgemeinde Mödling erörtert. Der Flughafen hat in der Zwischenzeit die Modernisierung der Messtechnik eingeleitet und die Schallmessung mit dem Einsatz von theoretischen Lärm-Berechnungen ergänzt.
In dieser Diplomarbeit sollen neue Methoden zur Erhöhung der Treffsicherheit in der Erkennung und Zuordnung von Fluglärm mit Hilfe von fortgeschrittenen Analysemethoden und künstlicher Intelligenz entwickelt werden. Dafür sind neben professionellen Messgeräten auch leistungsfähige Datenbanken und Rechner zur Übernahme und Charakterisierung der Schallereignisse sowie eine Auswertung von Radardaten erforderlich. Durch den Einsatz der komplett neu zu entwickelnden Software ist eine Steigerung der Treffer-Rate durch Lernvorgänge während der Laufzeit der Systeme zu erwarten.
Die für dieses Projekt angeschafften Anlagen sollen nach der Matura von Herrn Patrick Zdarsky in eine dauerhaft betriebene -vom Flughafen unabhängige - Monitoring-Station an der Schule übergeführt werden. Die Messwerte und Statistiken können mit den publizierten Messungen des Flughafens abgeglichen werden und dienen auch als Prüfstand für die Plausibilität der künftig vom Flughafen zur Verfügung gestellten Lärmberechnungen aus theoretischen Modellen.
Die Schallmessgeräte für diese Diplomarbeit werden durch die Firma EMS Brüel & Kjaer zur Verfügung gestellt. Für die Anschaffung der IT-Systeme sowie Reisekosten für die Präsentation und Diskussion der Ergebnisse dieser Diplomarbeit mit Fachleuten außerhalb der Schule ersuchen wir um eine Finanzierung durch Fördermittel des Umweltfonds.