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STADTMAUERNPARK GROSS-ENZERSDORF
 

Die Stadtgemeinde Groß-Enzersdorf befindet sich östlich der Bundeshauptstadt und liegt direkt in der Einflugschneise des Flughafens Wien. Mit einer durchschnittlichen Lärmbelastung von 55-60 dB ist eine dauerhafte Beeinträchtigung der Bevölkerung durch Fluglärm gegeben. 
Um einen Ausgleich zur erhöhten Lärmbelastung und der damit einhergehenden Stressbelastung der Bevölkerung zu schaffen, soll der bestehende Grünraum um die mittelalterliche Stadtmauer attraktiviert und zu einem naturnahen Naherholungsraum umgestaltet werden. Dieser waldartige Grünbereich mit einem hohen Anteil an Altbäumen umschließt als offener Ring außerhalb der Stadtmauer ca. drei Viertel des Stadtzentrums.

Die Mauer selbst wurde 1396 erbaut und ist heute rund 1,9 km lang und damit nicht nur eine der längsten erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauern Niederösterreichs, sondern macht Groß-Enzersdorf auch zu einer der wenigen Gemeinden Österreichs, die noch eine nahezu vollständig geschlossene Stadtmauer um das Stadtzentrum besitzen. Der zentral gelegene Grünraum ist derzeit für eine Erholungsnutzung nur extensiv ausgestaltet und ausgestattet. Die Wege sind teilweise schmal und schwer begehbar, es gibt kaum Ausstattung, die zum Verweilen einlädt. Der Baumbestand ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal des Parks, jedoch sind Erneuerungen und Verbesserungen hinsichtlich der ökologischen Zusammensetzung und der Erholungsfunktion erforderlich. 
Aufgrund der Lage im Stadtgebiet, des Flächenausmaßes, der zusammenhängenden Grünflächen und des alten Baumbestands besteht ein hohes Entwicklungspotential als Naherholungsraum. Laut Masterplan Stadtzentrum Groß-Enzersdorf1 hat dieser „Waldring das Potential zum „Stadtmauernpark“ als Freiraum für alle Generationen zu avancieren. Funktionen der Erholung finden genauso Platz wie Orte der Begegnung und des Spiels. Prinzipiell ist es das Ziel, bewegte, lineare Freiraumnutzungen (wie Laufen, Radfahren, Spazieren) mit flächigen, ortsbezogenen Nutzungen (Spielen, Entdecken, Sitzen, Treffen) zu kombinieren. Daraus ergibt sich ein vielfältiges Netzwerk an lauteren und leiseren, schnelleren und langsameren Funktionen, die allesamt zu einem Abbau von Stresshormonen beitragen können. 
Zusätzlich soll eine Aufwertung der Ziegelofenstraße erfolgen, um eine attraktive Verbindung des Stadtmauernparks mit dem Nationalpark Donauauen zu schaffen (siehe Abb. 2, S. 4). Diese soll nicht nur der Bevölkerung als Verbindung zweier Naherholungsräume dienen, sondern durch eine diversifizierte, standortgerechte Bepflanzung als ökologischer Korridor fungieren.